Dachsanierung: Über den richtige Zeitpunkt und die Maßnahmen

Bedauerlicherweise sind viele Hauseigentümer:innen immer noch nachlässig, wenn es darum geht, ihr Dach regelmäßig zu inspizieren und nach etwaigen Schäden hin zu überprüfen. Gerade bei älteren Dächern sollte dies hingegen eine Routine sein, um mögliche größere Folgeschäden im Vorfeld zu vermeiden. Schließlich machen die Kosten für eine Teilsanierung nur einen Bruchteil dessen aus, als für eine Komplettsanierung mit etwaigem Neubau des Dachstuhls aufzuwenden wäre.

Neben nötigen Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten kann auch die thermische Sanierung ein Grund sein, das Dach hinsichtlich Energieeffizienz und Senkung der Heizkosten fit für die Zukunft zu machen. 

Ebenso ist die Installation einer Photovoltaikanlage eine geeignete Gelegenheit, sein Dach erneuern zu lassen.

Den letztendlich richtigen Zeitpunkt zu bestimmen, sollten Sie in jedem Fall einem erfahrenen Dachdecker übertragen, der bei einer Inspektion mit geschultem Auge rasch feststellen kann, wie stark Ihr Dach beschädigt ist und in welchem Maße es saniert werden muss oder sich in gutem Zustand befindet und mit verhältnismäßig wenigen Handgriffen dämmen lässt oder sich für eine Solaranlage eignet.

Außerdem erstellt der Dachdecker im Anschluss einen Inspektionsbericht, in dem auch die jeweils zu erwartenden Kosten ausgewiesen sind.

Der Überbegriff „Dachsanierung“ versammelt eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßnahmen, die je nach konkretem Anlassfall einzeln oder auch kombiniert gesetzt werden können.

Dachstuhlerneuerung

Die komplette Erneuerung des Dachstuhls ist nur in schweren Fällen nötig, wenn er beispielsweise über lange Zeit durch Feuchtigkeit morsch und marode geworden ist und seine Funktion als tragende Konstruktion  nicht mehr erfüllt.

Sind nur einzelne Teile des Dachstuhls von Beeinträchtigungen betroffen, reicht es zumeist aus, diese zu erneuern und zu ersetzen, um die Statik als Ganzes wiederherzustellen.

Ist hingegen der Großteil des Dachstuhls von gravierenden Schäden betroffen, führt bedauerlicherweise kein Weg an einer Komplettsanierung vorbei.

Neueindeckung

Sind nur einzelne  Dachsteine oder Dachziegel  gebrochen, lose, porös oder weisen Sprünge auf, können diese punktuell getauscht werden. Durch diese Maßnahmen wird verhindert, dass Feuchtigkeit unbemerkt durch das Dach eindringen kann und kontinuierlich Dämmung und/oder Dachstuhl beschädigt.

Doch auch hier gilt: Sollten die Schäden so großflächig sein, sodass sich einzelne Ausbesserungen nicht mehr lohnen, ist möglicherweise der Zeitpunkt gekommen, das Dach komplett neu eindecken zu lassen. In solchen Fällen sollten Sie die Gelegenheit nutzen, Ihr Haus mittels Aufsparrendämmung auch thermisch auf ein neues Level zu heben.

Dachdämmung erneuern

Die Erneuerung der Dämmung spart langfristig Energiekosten und verbessert das Wohnklima – das ganze Jahr über.

Mit der sogenannten „Zwischensparrendämmung“ steht Ihnen dafür eine effiziente und kostengünstige Methode zur Verfügung, bei der das Dach von innen gedämmt wird, ohne dass es ab- wieder neu eingedeckt werden muss.

Außerdem lässt sich der Dämmeffekt mit einer zusätzlichen Untersparrendämmung um einen weiteren signifikanten Faktor erhöhen. Voraussetzung ist natürlich ein vorhandenes, funktionsfähiges, regensicheres Unterdach. Bei Dachböden, welche nicht als Wohnraum genutzt werden, genügt es, die oberste Geschossdecke (Fussboden Dachraum) mit zusätzlichen begehbaren Dämmplatten zu dämmen.

Dachausbau

Muss oder soll das Dach saniert werden, bietet sich - sofern es bis dahin noch nicht genutzt wurde - auch der Ausbau des Dachgeschosses an, um weiteren Wohnraum zu schaffen.

In diesem Falle wäre der nötige Einbau von Dachfenstern ein weiteres Kriterium, das Sie beachten und mit dem Dachdecker Ihres Vertrauens besprechen müssen.

Photovoltaik- und Solarthermieanlagen

Mit einer Photovoltaikanlage produzieren Sie Ihren eigenen Strom, sparen Geld, machen sich weitgehend unabhängig von Energieversorgern und können gegebenenfalls Ihr Elektroauto bequem von zu Hause „betanken“.

Mit einer Solarthermieanlage können Sie außerdem Heizwärme erzeugen und Warmwasser für Ihren Haushalt aufbereiten. Beides sind zukunftsweisende Technologien, die in vielen Ländern großzügig gefördert werden.

Dennoch ist zu beachten, dass es sich in beiden Fällen um Anlagen mit signifikantem Eigengewicht handelt. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, sich vorab von einem/er Architekten/Architektin oder Statiker:in beraten zu lassen, ob Ihre Dachkonstruktion das zusätzliche Gewicht tragen kann beziehungsweise welche Maßnahmen seitens eines Dachdeckers dafür nötig wären.

Asbest entfernen

Vor allem bei Gebäuden, die vor 1993 gebaut und gedämmt wurden, sollten Sie unbedingt einen erfahrenen Fachbetrieb mit der Überprüfung betrauen, ob der giftige Baustoff Asbest eingesetzt wurde.

Da sich asbesthaltige Materialien nicht leicht identifizieren lassen und beim Umgang damit unbedingt entsprechende Schutz- und Entsorgungsmaßnahmen getroffen werden müssen, sollten Sie derartige Arbeiten niemals selbst in die Hand nehmen.

Kosten, Dauer, Materialien

Was eine Dachsanierung kostet, wie lange sie dauert und welche Materialien dafür nötig sind, ist nicht nur von den einzelnen Maßnahmen oder dem Maßnahmenpaket abhängig, sondern auch von der Größe Ihres Daches, der Witterung oder davon, ob versteckte Mängel auftreten, mit denen bei der Inspektion nicht zu rechnen war.

Als Faustregel für die Dauer bei einem  Einfamilienhaus sollte man einen Zeitraum von ein bis drei Wochen kalkulieren.

Einen umfassenden Kostenvoranschlag über die komplette Sanierung, welcher auch die Kosten für die erforderlichen Sicherheitsgerüste, Lastenaufzug, etc. erhalten Sie von Ihrem Dachdeckerfachbetrieb.