Die Maßnahmen rund um das COVID-19-Virus haben auch auf die Baubranche massive Auswirkungen. Unter strengen Auflagen zum Schutz aller Beteiligten konnten die Arbeiten bereits Ende März wieder aufgenommen werden.
In herausfordernden Zeiten wie diesen geht es in erster Linie um die Gesundheit – von uns allen, aber besonders von jenen, die zu den Corona-Risikogruppen gehören. Dass wir diesen Menschen gegenüber Respekt und Achtsamkeit zeigen und uns entsprechend einschränken, ist eine Selbstverständlichkeit. Dennoch lassen sich die ökonomischen und gesellschaftlichen Strukturen nicht komplett einfrieren, damit es zu keinen Engpässen bei medizinischer Behandlung und alltäglicher Versorgung kommt – und zu keinem kompletten Stillstand des Wirtschaftskreislaufs.
Im Bauwesen wurde daher schon sehr früh reagiert. Bereits Ende März 2020 kam es in Österreich zu einer Einigung zwischen den Bau-Sozialpartnern und dem Gesundheitsministerium – die Details der Übereinkunft lesen Sie hier.
Damit auf den Baustellen die Mitarbeiter angemessen geschützt werden, sind in der Vereinbarung detaillierte Standards festgeschrieben. Dazu gehören neben den allgemeinen Verhaltensregeln (mindestens einen Meter Abstand halten, gründliches Händewaschen, nicht mit den Händen ins Gesicht greifen und in den Ellbogen husten oder nießen bzw. in ein Taschentuch, das dann sofort entsorgt wird) auch spezifische Anweisungen: z. B. zur regelmäßigen Desinfektion von Räumlichkeiten und Geräten auf der Baustelle.
Für die Arbeitsausrüstung gelten ebenfalls strenge Bestimmungen, etwa wenn im Freien der Mindestabstand von einem Meter nicht eingehalten werden kann bzw. und insbesondere bei Arbeiten in geschlossenen und beengten Räumlichkeiten. Auch für die Organisation und Koordination von Baustellen wurden Maßnahmen getroffen: z. B. zeitliche Staffelung oder örtliche Entflechtung, um nicht zu viele Menschen auf einem Platz zu haben; oder Trennung der Arbeitsbereiche von verschiedenen Gewerken. Zudem müssen die Personen in Transportfahrzeugen auf ein Minimum reduziert werden und dürfen Schlafräume nur einzeln benutzt werden. Zusätzlich dürfen Mitarbeiter, die zu Risikogruppen gehören, keine Tätigkeiten mit Ansteckungsgefahr ausüben.
Generell kann man sagen, dass die Maßnahmen von allen Seiten begrüßt wurden und vorerst auch für die entsprechende Sicherheit – auch die rechtliche – auf den Baustellen sorgen. Wie sich die Lage entwickeln wird, kann im Moment niemand genau sagen. Besonders deshalb, weil viele Betriebe (egal ob klein oder ganz groß) unterschiedlich auf die Krise reagieren. Daher müssen sich private Bauherren und Häuslbauer in den Wochen bis zum Sommer auf jeweils individuelle Lösungen einstellen müssen. Aber wie schon ganz am Anfang gesagt: Mit genügend Respekt und Verständnis werden sich auch diese Situationen lösen lassen – selbst wenn sie neu und ungewohnt sind.