Top-ausgestattet für die Zukunft
Die Anforderungen an ein zeitgemäßes und zukunftsfittes Autohaus haben sich drastisch gewandelt. Zählten elektrisch betriebene Fahrzeuge vor einem Jahrzehnt noch zu den Exoten, halten sie heutzutage immer öfter Einzug in die Verkaufsräumlichkeiten von einst rein konventionellen Anbietern. So umfasst das Sortiment von Elektro-Autos im Autohaus Gmeiner verschiedene Angebote der Marken Volkswagen (PKW und Nutzfahrzeuge), Audi, SEAT, SKODA, CUPRA und Volkswagen Nutzfahrzeuge. Zudem können sich Kunden ihr Wunschauto auch selbst konfigurieren.
Aber neben dem Angebot an derartigen Neu- und Gebrauchtwagen spielen die entsprechenden Lademöglichkeiten für E-Autos eine entscheidende Rolle. Im Falle des Autohauses Gmeiner in Baumgartenberg, das etwa fünf Kilometer nördlich der Donau im östlichen Teil Oberösterreichs liegt, sind sich die Verantwortlichen dessen bewusst und haben daher eine großflächige Photovoltaik-Anlage installiert, um diesen Anforderungen gerecht zu werden. Insgesamt erreichen die PV-Module auf allen Dächern eine Gesamtleistung von 165 kWp.
„Das Autohaus Gmeiner ist ein sehr innovatives und fortschrittlich geführtes Unternehmen“, erklärt Mario Wöran, der sich mit seinem Dachdecker- und Spenglerei-Betrieb seit einigen Jahren neben dem Kerngeschäft auch auf Photovoltaik-Projekte spezialisiert hat. „Geschäftsführer Markus Gmeiner wollte daher für E-Autos eine moderne Lade-Infrastruktur anbieten. Um den dafür hohen Strombedarf zu decken, war er für die Idee einer PV-Anlage überaus aufgeschlossen.“
Facts
Autohaus Gmeiner
Auftraggeber:
Gmeiner GesmbH
Dachtechnik:
Wöran GmbH Dachdecker- und Spenglermeister, Waldhausen im Strudengau
Standort:
Baumgartenberg 111, 4342 Baumgartenberg
Fertigstellung:
Mai 2023
Verwendete Produkte:
PV-Module Mono S3 – Halfcut
Eine Herausforderung für die Monteure war, dass die PV-Paneele auf allen Gebäuden montiert wurden: neben zwei standardmäßig zu verarbeitenden Flachdächern, unter denen sich Garagen, Werkstätten und Lagerflächen befinden, auch über dem Verkaufsbereich, der mit einem sogenannten Tonnendach eingedeckt ist. Der Name eines solchen Daches stammt daher, dass es wie der Querschnitt einer liegenden Tonne gewölbt ist.
„Bei diesem Projekt ist sehr gut zu sehen, dass PV-Anlagen prinzipiell auf jedem Dach möglich sind“, erklärt Mario Wöran. „Beim Autohaus Gmeiner kam als weitere Spezialität dazu, dass es sich nicht nur von der Form her um ein Tonnendach handelt, sondern von der Konstruktion her um ein Gleitbügeldach.“ Ein solches besteht aus einer Reihe von Dachbahnbögen aus Metall (zum Beispiel Stahl mit Zinkauflage oder Stahl mit Zink-Magnesium-Auflage oder Aluminium), die sich über die gesamte Dachfläche erstrecken. Die Bögen werden dabei durchdringungsfrei mit Gleitbügeln oder Halteprofilen befestigt.
„Beim Autohaus Gmeiner haben diese Dach-Abdichtungsbögen doch eine Länge von zehn Metern. Daher war hier die temperaturbedingte Längendehnung bei der Befestigung der PV-Module besonders zu berücksichtigen“, so der Dachdeckungs-Profi. Der Hintergrund: Bei Temperaturunterschieden im Sommer und Winter dehnen sich die Bögen aus oder ziehen sich zusammen. „Wenn ich bei so einem Dach im Sommer einen fixen, starren Rahmen darüber bauen würde, und das ganze System zieht sich dann im Winter zusammen, könnte die Unterkonstruktion in Mitleidenschaft gezogen werden und sogar brechen“, so Mario Wöran.
Ein wichtiger Punkt in dieser Hinsicht ist, dass PV-Anlagen auf solchen Dächern ebenfalls ohne Durchdringungen mit Gleitbügeln beziehungsweise Halteprofilen befestigt werden können. Dadurch wird wiederum gewährleistet, dass der nötige Spielraum für die temperaturbedingte Längsdehnung vorhanden ist.
Was Mario Wöran noch ganz allgemein hervorheben möchte. „Damit wir als Dachdecker solche Vorhaben überhaupt realisieren dürfen, brauchen wir die Unterstützung eines konzessionierten Elektrikers. Denn nur dieser darf die dafür nötigen offiziellen Ansuchen stellen und den Wechselrichter in Betrieb nehmen. Das ist auch der Schlüssel zum Erfolg, dass man mit einem Elektrik-Partner eine Kooperation auf Augenhöhe aufbaut – beim Autohaus Gmeiner haben wir das gemeinsam mit der Elektro Göbl GmbH aus Neustadtl an der Donau umgesetzt.“
Im Autohaus Gmeiner kann man dank dieser erfolgreichen PV-Kooperation nun auf eine eigenständige, unabhängige und nachhaltige Energieversorgung zurückgreifen – und das gilt nicht nur für die E-Tankstelle, sondern für den gesamten Stromverbrauch des weitläufigen Unternehmensstandorts.
Die neue Lade-Infrastruktur ist auf jeden Fall das Herzstück. Einfach und schnell können Elektro-Auto-Besitzer ihr Fahrzeug zu jeder Zeit laden, also 24 Stunden am Tag und 7 Tage pro Woche. Dafür werden diverse Ladekarten unterschiedlicher Anbieter akzeptiert – man muss nur den QR-Code an der Ladesäule scannen und schon fließt der Strom.
Von den Steckertypen bei den Ladestationen stehen beim Autohaus Gmeiner ebenfalls die beiden gängigsten Varianten bereit. Die Stationen mit CCS-Stecker (Combined Charging System) überzeugen dabei mit einer Ladeleistung von 75 kW. Der Typ 2-Stecker kommt auf einen Standardwert von 22 kW.
Das Autohaus Gmeiner ist außerdem noch Partner von MOON POWER. Diese Tochterfirma der Porsche Holding Salzburg entwickelt intelligente und datengetriebene Energielösungen für Unternehmen. „Da wir an die Notwendigkeit der Pariser Klimaziele glauben, ist es unser Ziel, in der Welt der E-Mobilität, ein wichtiger Player zu sein“, heißt es dazu von MOON POWER. Dass Bramac mit seinen PV-Anlagen ebenfalls entscheidende Beiträge für die Produktion von sauberem Sonnenstrom leistet, rundet das ganze Bild ab.
Mario Wöran hat mit seinem Dachdecker- und Spenglerbetrieb seit einiger Zeit auch Photovoltaik-Anlagen im Sortiment. Im Interview erzählt der Oberösterreicher, warum er diesen Schritt gemacht hat und worauf sich Kunden bei ihm verlassen können.